Musizieren mit verschiedenen Interpreten 

Ein Artikel von Isalie Matheis

Freunde und Familie sind ein essenzieller Grundpfeiler unseres Lebens und erfüllen uns. Es fühlt sich gut Teil einer Gemeinschaft zu sein und bei etwas Wichtigem dazuzugehören. Genau das bedeutet „Hoagascht“. Ursprünglich kam der Begriff „Hoagascht“ aus dem Mittelhochdeutschen „Heingarte“ (Heimgarten) und bezeichnete vor allem in ländlichen Gebieten den Garten vor dem Haus. Im Laufe der Zeit wurde der Begriff „Hoagascht“, der für gesellige Nachbarschaftstreffen auf der Hausbank stand, auch auf Musikantentreffen angewand. Heute ist ein „Hoagascht“ eine der letzten, nicht kommerziellen Veranstaltungen für traditionelle Volksmusik, bei denen mehrere Gruppen instrumental und mit Gesang auftreten. 

Genau so ein Treffen, initiiert von Sir Simon Rattle , dem Chefdirigenten des Symphonieorchesters des Bayrischen Rundfunks (BRSO), findet in Zusammenarbeit mit vier dafür extra ausgewählten Blaskapellen aus ganz Bayern statt. Qualifiziert haben sich hierfür die Brass Band Unterallgäu, das Jugendblasorchester Marktoberdorf, die Blaskapelle Möckenlohe und die Ulrichsbläser aus Büchlberg. Letztere ist eine Blaskapelle aus dem Landkreis Passau und Gewinner des Landesentscheids im Oberstufenwettbewerb des Musikverbundes von Ober- und Niederbayern oder anders ausgedrückt – „Bayerns beste Oberstufenkapelle“, das bedeutet Sie sind das beste bayrische Oberstufenblasorchester.

Doch worum geht es in dem Projekt „Hoagascht“ des BR eigentlich? Auch und vor allem in Bayern entstand ab dem 19.Jahrhundert eine reiche Tradition an Blasmusik, die auch heute noch sehr gepflegt wird.

Wie kein anderer Dirigent vor ihm, möchte Sir Simon Rattle Bayern in seiner kulturellen und vor allem musikalischen Tradition kennenlernen. Insbesondere die Blasmusik, mit ihren verschiedenen Stilen und regional individuellen Ausprägungen, sind für ihn von besonderem Interesse. 

Neben dem Chefdirigenten des BRSO beteiligt sich Lorenz Dangel, ein Komponist und Kontrabassist aus Würzburg, der hierfür extra ein Musikstück für alle Teilnehmer des „Hoagascht“ komponieren wird.  Moderiert wird der musikalische „Hoagascht“ am 07. Juli diesen Jahres von keiner geringeren als Luise Kinseher, besser bekannt als „Mama Bavaria“ und Dominik Glöbl, der vielen als Moderator der „Wirtshausmusikanten“ (eine Fernsehserie des BR) ein Begriff sein dürfte. 

Im Gespräch mit der Autorin dieses Artikels mit der BR Korrespondentin Katharina Härringer ging es unter anderem um die Frage: „Unterscheidet sich „Hoagascht“ von anderen Projekten des BR, wo es ebenfalls um das Thema Musik geht?“

Härringers Antwort darauf lautete: „Das Besondere am „Hoagascht“ ist sicher, dass Laien-Musiker aus ganz Bayern die Chance haben, mit einem der weltbesten Dirigenten zu arbeiten und gemeinsam mit Spitzen-Musikern des BRSO zu musizieren. Das ist extrem außergewöhnlich. Auf der anderen Seite ist es für das BRSO und für Rattle eine große Chance, Bayern und seine Blasmusik mit Holz- und Blechbläsern kennenzulernen. Über die Musik lassen sich Brücken bauen.“

Höhepunkt des Projektes wird am 7.Juli um 17:00 Uhr im Showpalast München das Abschlusskonzert darstellen. Den Anfang machen dabei die Symphoniker des BR mit „Lincolnshire Posy“ von Percy Aldridge Grainger. Im Anschluss daran spielen alle 300 Teilnehmer zusammen mit dem Chefdirigenten Rattle „Grande symphonie funèbre et triomphale“ von Hector Berlioz. Und als besonderes musikalisches „Schmankerl“ präsentieren an diesem Konzertabend das erstmals von allen 300 Musikern gemeinsam mit Sir Simon Rattle eingeübte Musikstück von Lorenz Dangl. Im Anschluss  wird jede Menge bayerischer Blasmusik von traditionell bis modern gespielt. 

Bei Interesse und für weitere Informationen steht euch der unten angegebene  QR-Code zur Verfügung. 

https://www.brso.de/brso-und-du/nachwuchs-und-laienmusikerinnen/symphonischer-hoagascht/

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